Zeckenbiss und Borreliose

 

Fast jeder kommt im Laufe seines Lebens mit Zecken in Kontakt. Es ist wichtig dass ein Zeckenbiss rechtzeitig erkannt und die Zecke möglichst schnell entfernt wird. Bei Veränderungen der Einstichstelle ist ein Arzt aufzusuchen um etwaige, durch die Zecke übertragene Krankheiten möglichst frühzeitig behandeln zu können. 

Was passiert bei einem Zeckenbiss

Der Zeckenbiss ist eigentlich ein Zeckenstich. Die Zecke verankert ihren Stachel nachdem sie die Haut mit ihren Kieferklauen angeritzt hat. Die Zecke bevorzugt dazu warme und gut durchblutete Körperstellen wie Achseln, Kniekehlen, die Leisten oder den Schambereich. Die entsprechende Stelle wird von der Zecke häufig erst nach einer längeren Verweildauer auf dem Körper gefunden.

Hat die Zecke ihren Stachel verankert sondert sie über diesen ein Sekret ab und beginnt das Blut einzusaugen. Das Sekret verhindert unter anderem die Blutgerinnung und führt zu einer verstärkten Durchblutung der Einstichstelle.

 

Übertragbare Krankheiten

Es gibt verschiedene Zeckenarten, wichtigster Krankheitsüberträger in Mitteleuropa sind Zecken der Gattung „Ixodes“, in Deutschland heimisch als „Gemeiner Holzbock“ („Ixodes ricinus“). Die Übertragung von Krankheiten erfolgt durch den Speichel der Zecke. Gefürchtet ist die Übertragung einer Borreliose (Lyme-Borreliose) oder der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Zwar sind Infektionen insgesamt selten, aber nach einem Zeckenbiss sollte immer daran gedacht werden.

In sehr seltenen Fällen kann das Sekret der Zecke eine allergische Reaktion auslösen, diese reicht von Hautrötung und Jucken bis hin zu Atemnot und Schock.

 

Vorbeugung

Da sich eine Zecke oft mehrere Stunden auf dem Körper aufhält bevor es zum Stich kommt, ist die beste Vorbeugung gegen Zeckenbisse das Ausschütteln der Kleidung nach Aufenthalten im Freien und das gegenseitige Absuchen des Körpers nach Zecken. Die Wirkung von Insektenschutzmitteln ist meist nur von kurzer Dauer und nicht verlässlich. Je schneller die Zecke entfernt wird – auch nach schon stattgefundenem Stich – desto geringer ist das Risiko einer Infektion. Je nach Region in Deutschland kann eine Impfung gegen FSME empfehlenswert sein.

 

Entfernung der Zecke

Zum Entfernen der Zecke werden spezielle Instrumente angeboten, so beispielsweise eine Zeckenzange, sogenannte Zeckenkarten oder der Zeckenhaken.

Sie können aber auch mit einer handelsüblichen Pinzette die Zecke möglichst hautnah fassen und gerade, unter leichtem Hin- und Herdrehen, herausziehen. Achten Sie darauf, dass die Zecke dabei nicht zu stark gequetscht wird. Wenn Sie sich das Entfernen der Zecke nicht selbst zutrauen, können Sie dafür auch Ihren Arzt aufsuchen.

 

Weiteres Vorgehen

Es kann durchaus Sinn machen die Einstichstelle mittels Foto zu dokumentieren. Sie sollten die Einstichstelle für etwa 4-6 Wochen beobachten. Tritt eine zunehmende Rötung oder Schwellung auf, oder treten grippeähnliche Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Gliederschmerzen, Fieber oder Kopfschmerzen auf, sollten Sie sofort Ihren Arzt konsultieren.

 

Selbst in der Stadt kann es jederzeit zu einem Zeckenbiss kommen. Durch zügiges Entdecken und anschließendes Entfernen der Zecke kann man das Risiko von Krankheitsübertragungen verringern. Bei Hautrötungen, Schwellungen oder grippeartigen Symptomen nach einem Zeckenbiss sollten Sie umgehen Ihren Arzt aufsuchen. Je nach Region kann für Sie eine Impfung gegen FSME sinnvoll sein. Sollten Sie einen eigenen Garten haben: Auf einer Wiese mit kurzem Rasen werden die Zecken leicht von Vöglen entdeckt und gefressen.